Schallhausen / Schalkhausen - historische und statistische Beschreibung

historische rezatkreisAus: Historische und statistische Beschreibung des Rezatkreises ..., Band 1

Erstes Heft

Landgericht Ansbach

Bearbeitet von Lang Büttner Schulz

Nürnberg, bei Johann Lorenz Schmidmer

1809

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Schallhausen. Schalkhausen.

In den alten Urkunden Schalchusen, Scalkehusen genannt, gehörte zu den Besitzungen der Dornberger, von welchen eine Linie daselbst ihren Sitz hatte und

den Namen davon führte. Diese Burg so alt, und vielleicht noch älter als die Stadt Ansbach selbst, ist zwar längst eingegangen, aber aus denen davon in dem Hofkammerrath Hirsch´schen nicht weit von dem Obernwirthshause gelegenen Garten noch vorhandenen Spuren ist ersichtlich, daß solche auf einer Anhöhe in die Runde erbaut, mit einem Graben umgeben war und gegen die Mitte einen starken viereckigten Thurm hatte, dessen Grund 19. Schuhe tief unter der Erde stund; wie sich denn dies im Jahr 1737 als er aufgegraben und die Steine herausgenommen wurden, gezeigt hat. Die dadurch entstandene Vertiefung gleicht gegenwärtig einem tiefen mit Gras bewachsenen Bassin.

Nach Absterben Wolframs von Dornberg kam der Ort an den Grafen Ludwig von Oettingen und wurde von diesem im Jahr 1331 nebst dem Städtchen Ansbach an Burggraf Friedrich IV. von Nürnberg käuflich überlassen. Die dasige Kirche und Pfarre gehörten in vorigen Zeiten zum Archidiaconat im Rangau, und insbesondere zu der Probstey Onolzbach. Sie war ursprünglich mit der zu Neunkirchen als Filial verbunden, schon im Jahr 1264 aber wurde sie, nachdem die Advocaten von Schalkhausen die zum Unterhalt eines eigenen Geistlichen erforderlichen Einkünfte dotirt hatten, von derselben separirt, die der Jungfrau Maria und dem heiligen Nicolaus geweihte Kirche erweitert und das erste Pfarrhaus erbaut.

Im Jahr 1349 wurde solche von dem Inderdict, worein sie wegen der gegen Kaiser Ludwig den Baiern bei dessen Streitigkeiten mit den Päbsten bezeugten Partheylichkeit gerathen war, wieder absolvirt. Bald darauf (1352) wurde ein neuer Altar in derselben erbaut, zu Ehren der Jungfrau Maria, Johannis des Täufers und der heiligen Ottilia geweiht, und mit verschiedenen Reliquien besonders einigen Ueberbleibseln vom Körper des heiligen Gumberts, bereichert. Im Jahr 1376 wurde der Kirchthurm neu erbaut. Um die nämliche Zeit ward die Pfarrey zu Schalkhausen mit der zu Neunkirchen wieder vereinigt und erst im Jahr 1435 bekam Schalkhausen neuerdings einen eigenen Geistlichen. Hundert Jahre später (1542) war Sebastian Faber der erste lutherische Geistliche daselbst. Wie verderblich der dreißigjährige Krieg auch diesem Orte, so wie der ganzen Gegend gewesen, ergiebt sich daraus, daß, als im Merz 1655 der damalige Pfarrer Johann Leonhard Gallus starb, um der bessern Unterhaltung des Pfarrers willen, seinen Nachfolgern auch die Pfarrei Neunkirchen, und im Jahr 1664 noch die Pfarrei Elpersdorf mit übertragen werden mußte. Der Kirchthurm zu Schallhaußen ist einer von denjenigen, welche den Beschädigungen durch den Blitz mehrmals ausgesetzt gewesen sind. Dies geschah am 14. July 1617 ferner am 22. Juny 1637 wobei zugleich der Kirchner vom Blitz getödtet wurde, und am 23. April 1760 wobei gleichfalls mehrere Personen beschädigt wurden. Seit mehrern Jahren ist derselbe mit Blitzableitern verwahrt.

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