Erweiterung der Kirche 1838

Bayerische Landbötin 1838Die Bayer´sche Landbötin

(Sonnabend, den 29. Dec.            Nro. 156              München, 1838)

Von der Rezat. Schalkhausen, bei Ansbach, am 16. Dez 1838. Der heutige Tag war für unsere Gemeinde ein Freuden- und Festtag, da wir an solchem die Weihe unsers, zum Theil neuerbauten Gotteshauses feierten. Schon seit mehreren Jahren war die Erweiterung unserer Kirche zu einem Bedürfniß geworden, welchem abzuhelfen milde Gaben und Unterstützungen guter Menschen

alsbald möglich machten; so daß im verflossenen Frühjahr mit der theilweisen Abbrechung und dem erweiterten Aufbau der Kirche begonnen werden konnte. Während dieser Zeit blieb jedoch der Gemeinde nichts anders übrig, als ihren Gottesdienst in einer Scheune zu halten. Der Herr segnete unsere frommen Wünsche und unsern Fleiß. Gegen 9 Uhr verkündeten heute unsere Glocken den Bewohnern des Thales die beginnende Weihe des nun größtentheils neuaufgebauten Gotteshauses. In einer feierlichen Prozession zog die Gesammtgemeinde von der Scheune aus, in welcher bisher der Gottesdienst gehalten wurde, nach der Kirche. Unter Vortragung des Kreuzes unsers Erlösers, so wie der heiligen Gefäße bei brennenden Kerzen eröffnete der stets durch hohe Rechtlichkeit und kirchlichen Sinn sich auszeichnende Hr. Landrichter Lenz, der Dekan und Stadtpfarrer Hr. Göß - beide von Ansbach - so wie der Hr. Pfarrverweser, diese feierliche Prozession, welcher dann die Schuljugend, die Gemeindeglieder und eine Menge Bewohner aus dem benachbarten Ansbach und der Umgegend frommen Herzens folgten. An der Pforte der Kirche angelangt, hielt der k. Dekan Göß unter Empfangnahme der Schlüssel die Einsegnung. Der Gottesdienst begann unter Posaunenschall mit dem Liede: „Nun danket alle Gott c.“, nach dessen Absingung Hr. Dekan Göß eine ausgezeichnete Rede an die anwesende Versammlung über die Feier des Festes hielt, welcher eine ebenso gehaltvolle Predigt des k. Pfarrverwesers Hrn. Weidner folgte. So endete ein Fest, welches in dem schönsten Andenken auf immer bei uns fortleben wird, so wie wir auch stets Allen danken, und sie segnen werden, die uns hierin so kräftig unterstützten. Der Bau selbst gereicht seinem Meister, Förg von Ansbach, so wie dessen Palier, Macht von hier, zur besondern Ehre.

Suchen

Hinweis: Durch die Nutzung dieser Internetseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.